"Buen Camino - Du mich auch" von Karolin Jäger

Den Jakobsweg einmal im Leben gehen, nicht nur die Etappen hier bei uns in Franken, sondern die ganzen 800 bis 1000 Kilometer nach Santiago. Hape Kerkeling hats vorgemacht und seither treten unzählige Menschen in seine Fußstapfen. 
So auch die 27-jährige Krankenschwester Karolin Jäger. "Buen Camino - du mich auch" hat sie ihr Buch genannt und am Titel merken wir schon: Ihr Weg war ein bisschen anders, weniger erquicklich, weniger romantisch und genau diesen Kontrast finde ich interessant.
Auch sie macht sich auf mit Hirschtalg, Rucksack und (noch) heilen Füßen, alleine, zum Erstaunen all ihrer Freunde. Am Anfang ist sie noch ein bisschen einsam, aber dann merkt sie: Überall sind Pilger unterwegs, mal nette, mal nervige, mal unvergessliche, jedenfalls viele Pilger, zu viele Pilger. Und die Unterkünfte erst! 20 Betten in einem Zimmer, das ist schon fast Luxus, es wird geschnarcht, die Nächte sind kurz, die Luft im Schlafraum dick, die Blasen an den Füßen wachsen - ja, das ist eine etwas andere Schilderung. Klar, die Natur ist fantastisch, aber stundenlange Märsche durch die öde Meseta etwa, das geht an die Substanz. Wenn Sie vorhaben, den Jakobsweg irgendwann tatsächlich mal anzugehen, dann lesen Sie vorher diesen schonungslosen, ehrlichen und recht selbstironischen, tapferen Reisebericht über die berühmteste aller Pilgerreisen.

"Buen Camino - du mich auch" von Karolin Jäger ist erschienen im Topicus Verlag

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